Sonntag, 13. Januar 2008

Die vier Grundpositionen im Handel mit Optionen

Wer mit Optionen handelt, sollte diese mächtigen Werkzeuge gut verstehen, weil sie zwar erhebliche Chancen bieten, aber auch mit Risiken und Fallstricken versehen sind.

Der Wert einer Option hängt von vielen verschiedenen Variablen ab. Nicht nur der Kurs des Basiswertes, sondern auch die Restlaufzeit der Option, die allgemeine Schwankungsintensität an den Märkten und der Zinssatz der am Markt gilt, stellen Preis bildende Faktoren dar.

An dieser Stelle sollen die vier Grundpositionen des Optionshandels vorgestellt werden. Sie sind die Basis des Geschäfts und finden Anwendung in vielen Konstruktionen wie zum Beispiel Zertifikaten.

Als erstes wäre da die wohl bekannteste aller Positionen: Der Kauf einer Kaufoption, in der Fachsprache auch Long Call genannt. Long steht für den Kauf von etwas. Der Begriff Call bezeichnet eine Kaufoption.

Ein Anleger mit dieser Position geht von ansteigenden Aktienkursen aus. Steigt der Aktienkurs, gewinnt er. Bei stagnierenden oder fallenden Kursen verfällt die Option wertlos. Der Verlust dieser Position ist daher beschränkt: Maximal das eingesetzte Kapital kann verloren gehen.

Das Gegenstück zu der Long Call Position ist die Short Call Position. Diese bezeichnet den Verkauf einer Kaufoption. Der Verkäufer bekommt die Optionsprämie. Dafür muss er aber die in der Option enthaltenen Rechte an den Käufer abtreten. Steigt der Aktienkurs an, dann gerät der Short Call in die Verlustzone. Da Aktienkurse unendlich weit steigen können, ist auch der maximal denkbare Verlust unendlich groß. Dies liegt daran, dass je teurer die zugrunde liegende Aktie wird, die Gewinne des Optionsinhabers steigen. Der Verkäufer als Gegenpart muss diese Gewinne zahlen. Daher wird ein Investor nur dann eine Short Call Position eingehen, wenn er von stagnierenden oder leicht fallenden Aktienkursen beim Basiswert ausgeht.

Long Put heißt eine andere Variante im Optionshandel und bezeichnet den Kauf einer Verkaufsoption. Hier wird mit fallenden Aktienkursen gerechnet. Je weiter der Kurs des Basiswertes fällt, desto höher sind die Gewinne, die aus einer Long Put Position resultieren. Der maximale Profit ist aber nicht unbegrenzt, da eine Aktie nur bis auf einen Kurs von Null fallen kann.

Wie bei jeder Long Position sind die Verluste auf den Einsatz begrenzt, in diesem Fall die Optionsprämie.

Die vierte Position ist der Short Put, die den Verkauf einer Verkaufsoption meint. Hier werden hinsichtlich des Basiswertes stagnierende oder leicht steigende Kurse erwartet. Fallende Kurse führen zu Verlusten. Der Gewinn ist auf die bei Abschluss des Geschäfts erhaltene Optionsprämie beschränkt.