Donnerstag, 5. März 2009

Schwierige Vergleiche und Dollarspiele

Der Geldmarktfonds Vergleich ist ein besonders schwieriger, da die Finanzjongleure dieser Welt hier seit jeher mit sehr vielen Schwankungen zu rechnen haben. Man nehme doch nur die Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg, als Währungsverfall die Menschen völlig verarmte in Europa - und hier besonders in den Verliererländern wie Deutschland und Österreich. Hyper-Inflation sorgte für Massenarbeitslosigkeit, die nur durch die unsagbar hohen Reparationsforderungen der Siegermächte wieder einigermaßen ausgeglichen werden konnte. Das Geld war dennoch nichts mehr wert und verfiel Anfang der zwanziger Jahre immer mehr. Es musste gedruckt und gedruckt werden, um die immer größer werdenden Banknoten-Bündel auch physisch bereitstellen zu können.

Heutzutage wird zwar auch gedruckt, aber wir haben weder mit einer Hyper-Inflation zu kämpfen, noch mit der Notwendigkeit immer größere Mengen an physischem Geld bereit stellen zu müssen. Heute geht Vieles in unserem computergestützten Finanzsystem per Knopfdruck. Kurioserweise gab es noch nie soviel „virtuelles“ Geld im Umlauf wie im Jahre 2009 und zuvor. Experten sprechen davon, dass rund sechsmal mehr Geld im Umlauf steht, als physisch in Banknoten oder Münzform vorhanden ist. Geld wird schlichtweg unter der Banken im Innerbankverkehr nur noch kaum physisch angefordert. Finanz-Derivate werden mittels Mausklick und meist gar nicht erst physisch bezahlt. Stürzen dann die Börsen ab, wie im Herbst 2008 geschehen, und bricht ein Immobilienmarkt völlig ein in der größten Volkswirtschaft dieser Erde, den Vereinigten Staaten von Amerika, dann wird es gefährlich.
Die virtuellen Geldbestände einer Bank müssen physisch beglichen werden, da sämtliche Gläubiger nach ihrer Investition schreien und diese aus Panik und Vernunft zum größten Teile abziehen möchten. Nicht nur bei Lehmann sah man sich kurzerhand genötigt, den Bankenverkehr einzustellen.

Über Tage hinweg entstand so ein Finanz-Vakuum, welches auch drei Tage später nicht zu beenden war. So krachten binnen kürzester Zeit sämtliche Bankenwerte in den Keller. Die Aktienkurse vieler Finanztitel zeichnen heute (Anfang 2009) nur noch ein Viertel oder Fünftel ihres zuvorigen Wertes.
Über diese Finanzkrise ließen sich ganze Bände füllen. Eines sollte aber gewiss sein: Gelingt es den Vereinigten Staaten von Amerika nicht bald diese Krise wirksam in den Griff zu bekommen, wird es schon in den kommenden Jahren zu einer noch viel größeren Weltwirtschaftskrise kommen.